Zum Inhalt springen

Ruhrtaler Rumpftruppe überrascht gegen Lokalrivalen

Es war die wohl dünnste Besetzung der Saison mit der die Erste Mannschaft gegen die HSG Annen-Rüdinghausen an den Start ging. Sieben Feldspieler, darunter auch Verstärkung aus der dritten Mannschaft, sowie ein Torhüter waren alles, was bei Verletzungspech und Krankheit noch übrig blieb.
Umso überraschender war das Selbstbewusstsein, mit dem die Ruhrtaler auftraten. Keine Spur von Angst oder übermäßiger Unsicherheit in der ungewohnten Konstellation. Stattdessen spielte man von Beginn an völlig auf Augenhöhe. Annen-Rüdinghausens stärkstes Pfund, die Schützen aus der zweiten Reihe, hatte man bis auf wenige Ausnahmen gut im Griff. Lediglich wenn man einmal zu langsam auf die Schützen heraustrat, kamen diese zu ihren Torerfolgen, wobei Torhüter Jakob Böker auch einige Würfe entschärfen konnte. Im eigenen Angriff konnten die Ruhrtaler insbesondere im 1-gegen-1 überzeugen, worin man sich immer wieder durchsetzen konnte. Das Spieltempo war, wie bei der dünnen Personaldecke auch nicht anders zu erwarten, nicht so hoch wie sonst. Dafür leistete man sich aber nur wenige technische Fehler, weshalb man nur selten schnell nach hinten rennen musste um einen Tempogegenstoß zu verteidigen, was in einigen Fällen sogar gelang. Das Hauptaugenmerk beider Mannschaften lag auch weniger darin, möglichst schnell möglichst viele Tore zu erzielen, sondern primär möglichst wenige Gegentore zu kassieren. Jedes Tor musste hart erkämpft werden, wobei das Spiel für ein Derby fast schon ungewöhnlich fair geführt wurde. Der Halbzeitstand von 11:10 spiegelte sowohl die Leistungen beider Mannschaften, als auch die Art des Spiels sehr gut wieder.
Im Laufe der zweiten Halbzeit wurden die Visiere dann langsam offener. Beide Mannschaften agierten nachlässiger in der Abwehr und ermöglichen es so dem Gegenspieler, nun auch vermehrt zu einfachen Toren aus der zweiten Reihe oder durch ein einfaches 1-gegen-1 zu kommen. Auf einen konditionellen Einbruch auf Ruhrtaler Seite wartete man jedoch vergeblich. Abgesehen von einer 3-Tore Führung für die HSG kurz nach der Pause konnte sich keine Mannschaft auf mehr als 2 Tore absetzen. Ab der 50. Minute legten die Ruhrtaler dann sogar noch einmal einen drauf und gingen nun ihrerseits in Führung (23:25). Zwar fehlte letztens Endes ein bisschen Glück, um diesen Vorsprung über die Zeit zu kriegen, dennoch können die Ruhrtaler auf das 25:25 stolz sein, auch wenn die Freude der HSG über den Abpfiff deutlich machte, wie nahe man hier einem Sieg war. Mit diesem Spiel in Rücken geht Trainer Stephan Pade nun optimistisch in das letzte Spiel der Saison gegen den TuS Bommern: “Ich bin positiv überrascht, wie wir uns mit der “Nottruppe” aus der Affäre gezogen haben. Kämpferisch war das top und sorgte letztendlich dafür, dass wir die Saison auf jeden Fall mit einem positiven Punktekonto abschließen. Besonderer Dank gilt nochmal unseren “jungen, aufstrebenden Talenten” Jens Drewezke und Michael Naglik aus der 3. Mannschaft, die sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Somit hatten wir zumindest einen Auswechselspieler. Herauszuheben sind dieses Mal die Leistungen von Sebastian Razeng, als neuer Mittelmann und Arne Osthaus für seinen unermüdlichen Einsatz.

Es spielten: Böker, Gies (1) Razeng (12), Böhmer (5), Dickamp (2), Osthaus (4), Naglik (1), Drewezke

Bericht von Niklas Teeke