Zum Inhalt springen

Feb. 2012

Kreuz(un)glücklich

Rückenschmerzen kennt fast jeder. Dabei kann man sie ganz einfach vermeiden. Oder dafür sorgen, daß es einen nicht ein zweites Mal trifft. Ende des 1800 Jahrhunderts bewegte sich der Mensch täglich ca. 15 Km. Und heute? Häufig kommen wir nicht über 500 m hinaus. Wir gehen früh morgens aus dem Haus, steigen in den Wagen und fahren zur Arbeit. Dort geht es von der Tiefgarage in den Fahrstuhl und weiter ins Büro. Ein klein bisschen Bewegung bei der Mittagspause, und nach Dienstschluß den umgekehrten Weg zurück. 80 % aller Bundesbürger bekommen es wenigstens einmal im Leben mit dem Rücken zu tun. In den meisten Fällen ist es zum Glück nichts Ernstes.

„Ich habe Rücken“ ist nach Erkältungskrankheiten der zweithäufigste Grund, einen Arzt aufzusuchen. Der Volkswirtschaft kostet das jährlich ca. 50 Milliarden €. Auch wenn handfeste Diagnosen Seltenheitswert haben: „Bloße“ Muskelverspannungen sind der Beginn fast allen Übels. Immer mehr Fachleute warnen vor vorschnellen Operationen. Weit mehr als die rund 168 000 Band-scheibenoperationen im Jahr in Deutschland sind Über-flüssig.

Ein Zauberwort, nicht Kreuz(un)glücklich zu werden, heißt Bewegung. In der Fernsehsendung Quarks & Co. hat der Moderator einmal gesagt, daß wir täglich 10.000 Schritte machen sollen. Ich habe es versucht. Mit einem Schrittzähler habe ich meine „Wege“ gemessen. Auf die genannte Zahl bin ich selten gekommen.

In unserem Verein bitten wir viele Möglichkeiten der körperlichen Betätigung. Wer nicht mehr aktiv beim Fußball oder Handball dabei sein kann, hat Möglichkeiten in der Schwimmabteilung, beim Seniorensport, bei den Mittwochsfrauen oder den Trimmen. Jeder kann sich nach seinem „Können“ an den Übungsstunden beteiligen.

Eine der besten Übungen für den Rücken ist Tanzen.

Glaubt bitte nicht einem der bekanntesten Schriftstellern Deutschlands, der   folgendes gesagt hat: “Tanzen ist die fortwährende Veränderung des festen Standpunktes, bei dem man in unästhetischen Schweiß gerät“.  Karl May in „Der Ölprinz“

Traut Euch mal wieder, und dann immer öfter, auf die Tanzfläche!

Ich möchte hier noch einige Infos anfügen:

Mythos 1

Ein starker Rücken tut nicht weh

Stimmt nicht immer. Auch muskulöse Rücken können schmerzen, wenn die nicht sichtbaren, tief liegenden Muskeln, die die Wirbelsäule im Lot halten, zu schwach sind.

Mythos 2

Eine harte Matratze ist gesund

Die Wahrheit liegt in der Mitte. Entscheidend ist, daß die Wirbelsäule im Liegen ihre natürliche Krümmung behält. Sinkt etwa die Schulter in Seitenlage gar nicht ein, knickt der Hals ab. Ideal: Punktelastische Matratzen, die ent-sprechend dem Körpergewicht nachgeben.

Mythos 3

Lümmeln schadet dem Rücken

Falsch. Sicher tut es dem Rücken gut, wenn wir ihn gerade halten, aber nicht ohne Pause und in jeder Situation. Unsere Wirbelsäule ist biegsam – häufige Positionswechsel sind daher ideal. Wer seinen Rücken nicht bewegt, riskiert Verspannungen und Scherzen

Mythos 4

Ergonomie im Büro hält das Kreuz fit

Irrtum. Keilkissen, motorisierte Stühle und Stehpulte wirken nur unterstützend. Unverzichtbar sind regelmäßige Bewegungspausen und, ganz wichtig, daß Ihr grundsätzlich mit Eurer Arbeitssituation zufrieden seid.

Mythos 5

Hock-Heben ist gut

Ja, aber! Lange galt: Das Heben aus der tiefen Hocke schützt die Bandscheiben maximal. Laut einer Schweizer Studie ist Umdenken angesagt: Ist die Last zwischen den Beinen platziert, ist da Heben mit geradem Rücken aus der halben Hocke ideal – Sportler kennen das als Kreuzheben

Walter Opielka für die Trimmgruppe

 

 

 

.

 

Schlagwörter: