Die Tabellensituation und das unglückliche Unentschieden vom Hinspiel (34:34) vor Augen ging der TuS Ruhrtal als leichter Favorit in das zweite Lokalderby gegen die HSG Annen-Rüdinghausen, doch wie so oft lief das Spiel anders, als man es sich aus Ruhrtaler Sicht erhoffte. Die HSG dominierte weite Teile der Partie und entführte beim 27:31 verdient zwei Punkte aus der Jahnsporthalle. Den besseren Start aber erwischten die Ruhrtaler, deren offensive Deckung den HSG-Angriff vor große Probleme stellte und so Bälle eroberte, die insbesondere der pfeilschnelle Martin Hönig im Gegenstoß sicher verwertete.
Durch zahlreiche unnötige Zeitstrafen im Verlauf der ersten Hälfte, musste der TuS aber zu oft diese Sonderbewachung für den Rückraum um Ex-Ruhrtaler Christian Weigelt aufgeben. „Das hat uns in der ersten Halbzeit das Genick gebrochen“, konstatierte Spielertrainer Sebastian Zybon. Folgerichtig gingen seine Mannen mit einem 12:15 in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel entwickelte das Spiel ein wenig mehr „Derbycharakter“ – es wurde zunehmend ruppiger. So war deutlich zu erkennen, dass bei den Ruhrtalern kein Einstellungsproblem vorherrschte, eher der unbedingte Wille das Lokalduell nicht zu verlieren blockierte die Spieler. „Wir haben im Angriff zu kopflos und ohne Konzeption gespielt“, ärgerte sich Zybon. Zu überhastet und zu schludrig war das Angriffspiel der Ruhrtaler, da half es auch nicht das Christian Weigelt nach einer Schiedsrichterbeleidigung fünf Minuten vor dem Ende frühzeitig unter die Dusche musste. 27:31 hieß es am Ende aus Ruhrtaler Sicht, bester Werfer war Sebastian Razeng mit neun Treffern.
Ruhrtal: Böker; Ader (6), Kaffka (2), Zybon, Kaupen (1), Razeng (9), Drewezke
(2), Gerhold, Denner (1), Knapp, Hönig (4), Schacht, Glass (2).